Sie wissen, wie Sie einen Verkaufspreis kalkulieren und auch was Ihrer Meinung nach ein fairer Preis für Ihre Dienstleistung ist, jedoch wissen Sie nicht, wie Sie einen Stundensatz richtig kalkulieren? Dann sind Sie hier genau richtig. Im Folgenden besprechen wir die Kalkulation eines Stundenlohns für Ihre Dienstleistung. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich um eine handwerkliche Dienstleistung handelt oder eine beratende Tätigkeit. Die Kalkulation bleibt die Gleiche und wir unterstützen Sie zusätzlich mit einer kostenlosen Excel-Vorlage.
Anwendungsbeispiel einer Stundenlohn-Kalkulation
In unserem Beispiel kalkulieren wir den kostenorientierten Stundensatz für eine beratende Tätigkeit. Wie bereits in diversen Publikationen zum Thema Pricing erwähnt, ist dies zwar die herkömmlichste Art, Preise zu kalkulieren, aber nicht die beste. Sie ist dennoch in jedem Fall essenziell für die folgenden Betrachtungen, weshalb wir sie hier thematisieren.

Bei unserem Beispiel handelt es sich um eine kleine IT-Beratungsfirma mit zwei angestellten Beratern. Unter Punkt 1 “Kostenermittlung” wurden die jährlichen Kosten der Firma dargestellt (Gemeinkosten). Das Unternehmen verkauft neben der Beratung auch eigene Software-Produkte. Die Beratung macht 40 % des Umsatzes aus, weshalb sie auch 40 % der Kosten decken soll. Für die Beratung an sich fallen nur die Gehälter der beiden Berater (100.000 €) als Einzelkosten an.
Unterschied Einzel- und Gemeinkosten: Einzelkosten können direkt einem Produkt zugeordnet werden (Beispiel: Rohstoffe für das Produkt). Gemeinkosten können nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden (Beispiel: Löhne für die Buchhaltung).
Für die weitere Kalkulation ist nun wichtig, dass unsere Berater natürlich nicht zu 100 % ausgelastet sind. In unserer Beispielkalkulation gehen wir mit 80 % von einer hohen Auslastung aus. Die gesamten Kosten verteilen sich so über beide Berater auf 67,87 €/Stunde. Diesen Betrag brauchen wir mindestens, um alle Kosten zu decken. Gewinn machen wir erst mit der Kalkulation unter Punkt 2. Womit sich der Verkaufspreis zu 80,80 €/Stunde errechnet.
In Bezug auf den Stundenlohn bleibt zu sagen, dass wir Ihnen extra keine Formeln in diesem Beitrag präsentieren, denn wir haben bereits alles für Sie in unserer Vorlage vorbereitet:
Vorlage für Ihre Preiskalkulation
Damit Sie direkt Ihre eigenen Rechnungen durchführen können, haben wir Ihnen eine einfache und intuitive Excel-Vorlage erstellt. Diese können Sie kostenlos hier downloaden: Download
Die Erklärungen zu der Tabelle finden Sie auf jedem einzelnen Blatt. Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Tabelle wiederum nur um die oben beschriebene Kalkulation handelt und wir diese nicht empfehlen. Erfahren Sie stattdessen in unserem kostenlosen Pricing Webcast wie Sie die Kalkulation, als Teil einer umfassenden Berechnung, richtig verwenden:
Wie gestaltet sich der Tagessatz?
Ihren Stundenlohn kennen wir nun, aber wie berechnet sich nun der Tagessatz? Als Freiberufler müssen Sie genau darauf achten, Ihre Kosten zu decken. Dafür haben wir in der obigen Kalkulation die Auslastung mit einkalkuliert. Seien Sie an dieser Stelle lieber zurückhaltend und gehen Sie von einer sehr niedrigen Auslastung aus. Des Weiteren haben wir Gewinn, Skonto und Rabatt bereits im Stundensatz mit eingerechnet, wodurch wir für den Tagessatz nur noch Stundenlohn*Anzahl Stunden/Tag rechnen müssen. Gehen wir davon aus, dass Sie einem Kunden 8 Stunden/Tag in Rechnung stellen, ergibt sich ein Tagessatz von 646,4 €/Tag.